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27. April 2020

COVID-19

Dr. med. LAbg GR Günter KODERHOLD

In der Fortsetzung zum vorigen Beitrag über COVID-19 möchte ich jetzt auf die häufigsten Übertragungsarten und weiters auf Therapie- und Impfmöglichkeiten eingehen. Nun gilt es zunächst auf die unterschiedlichen Infektionsmöglichkeiten via Umgebungsluft zwischen Tröpfchen und Aerosolen zu differenzieren.

Bei Tröpfchen handelt es sich um Partikel über 5 Mikrometer, die beim Sprechen, Husten und Niesen entstehen und nach etwa 1,5 Meter  zu Boden gesunken sind. Von Menschen produzierte Aerosole sind  kleiner, und können auch Stunden in der Luft schweben.

Als im Rahmen einer Studie die Wohnungen von COVID-19 Patienten untersucht wurden, war das Erschrecken erheblich: nahezu überall fanden sich Nachweise des Sars-Cov-2 Erregers - unter den Betten, an  Möbeln, Arbeitsflächen, Lüftungsgittern, etc

Möglicherweise haben diese Zwischenergebnisse für weitere  Vorsichtsmaßnahmen wie das praktisch erzwungene Tragen von medizinischen MNS (=Mund Nase Schutz) Masken beigetragen. In der Zwischenzeit wurde die vielen o.a. Virusnachweise in den Patientenwohnungen auf ihre Infektiosität, also ihre tatsächliche Gefährdung untersucht.

Eingehende Untersuchungen über die tatsächliche Infektionsgefahr der überall nachgewiesenen Viruspartikel ließen die Untersucher aufatmen: sie waren nur selten krankheitserregend. Der messtechnische Nachweis der überall zu findenden Viruspartikel korrelierte NICHT mit einer Gefährdung: die Partikel waren nachweisbar, aber ungefährlich.

Worauf das „Besorgnispendel“ wieder zurückschwung und bekannte Wissenschaftler wie Professor Berthold Jany zur Aussage bewog, den Infektionsweg durch Aerosole als sehr gering einzuschätzen und die meisten COVID-19 Ansteckungen auf einen engen (Face-to-Face) Kontakt mit einem Infizierten zurückführen zu lassen.

Durch die jetzt wieder als gering  eingeschätzte Gefahr des Aerosolinfektionsweges sind die Diskussionen um das Tragen von „chirurgischen“ MNS nicht weniger geworden.

Fast schon lustig ist die neueste „knieweiche“ Empfehlung des Robert Koch Institutes jetzt auch selbstgemachte Textilmasken oder Schals als MNB (= Mund Nase Bedeckung) zur Infektionsverhütung zu  verwenden – diese haben erwartungsgemäß noch weniger Schutzfaktor als die  MNS Zellstoffmasken.

Hmmm. Jetzt haben wir FFP – Masken mit und ohne Ventil, MNS Zellstoffmasken und MNB Fetzentücher.

Wichtig: FFP Masken mit Ventil sind AUSNAHMSLOS für NICHT infiziertes medizinisches Personal gedacht. Warum? Weil das komfortable Ausatemventil Krankheitserreger nicht zurückhalten kann. Wer vielleicht infiziert sein könnte, soll FFP Masken ohne Ventil nehmen (und schwitzen).

Die auf Flächen oder Objekten klebenden Viruströpfchen sind in ihrer Überlebensdauer stark von der Außentemperatur abhängig: von über 4 Wochen (!) bei 4 Grad zu wenigen Stunden bei 20 Grad. Hier waren sicher Autotürgriffe eine im Winter unterschätze Infektionsquelle – deshalb Händewaschen!

Steigende Umgebungstemperatur und der viruzide UV-Anteil der zunehmenden Sonnenstrahlung werden die Sars-Cov-2 Übertragungsgefahr senken.

Im Fall einer ausgebreiteten Virusinfektion stehen verschiedene medizinschen Maßnahmen zur Verfügung:

a) Impfung, bei der im Geimpften eine eigenständige Immunität entwickelt werden soll. Ich persönlich bin  Impfbefürworter, verstehe aber durchaus den Argwohn vieler Bürgerinnen und Bürger. Warum ist die Impfung, die erwiesenermaßen Millionen Menschen das Leben gerettet hat, jetzt so in Verruf gekommen? Bei der Lebendimpfung werden in ihrer Gefährdung stark abgeschwächte, aber vermehrungsfähige (deshalb „lebend“)  Viren verwendet. Dies kann bei schlampiger, unkontrollierter Impfstrategie gefährlich werden, wenn von Geimpften diese Impfviren ausgeschieden, verbreitet, verändert und  im Rahmen einer Rückmutation wieder gefährlich wie der Ursprungserreger werden. Nicht grundlos wurden in Europa viele Lebendimpfungen durch Totimpfstoffe ersetzt. Allerdings: Lebendimpfungen sind wirksamer und billiger.

Bei den Totimpfstoffen besteht der Impfstoff aus (zumindest) zwei Komponenten: dem Antigen, das die Immunität erzeugen soll, und der Impfverstärker, oder „Adjuvans“ der die Immunreaktion intensiviert. Es waren Impfverstärker die 2009/2010 bei Grippeimpfungen mit Pandemrix die Nebenwirkungen auslösten, nachdem unter Zeitdruck (=Schlamperei) eine Antigen/Adjuvans Mischung gemixt wurde. Übrigens: es gibt Totimpfstoffe OHNE Adjuvans, die verträglicher aber auch weniger wirksam sind.

Man sieht: es ist selten die Impfung selber, als Schlamperei und Sparwut, die berichtigte Ängste erzeugen.

Die FPÖ steht für eine differenzierte Impfpolitik, wobei unbedingt auf maximale Verträglichkeit von Impfstoffen geachtet werden muss! Dies ist derzeit keineswegs der Fall- nach dem Motte: wo gehobelt wird, da fallen Späne, werden vermeidbare Nebenwirkungen banalisiert und hingenommen.

Deshalb gilt: nur mehr hochwertige (adjuvanssparsame) , auch nach der Zulassung regelmäßig geprüfte Impfstoffe!

Impfungen und Sars-Cov-2:

MM hat die bis zur Jahrtausendwende erfolgreiche Impfpolitik logischerweise eine Sackgasse erreicht. Salopp gesagt, sind nur mehr die „Härtesten, flexibelsten Krankheitserreger“ als Pandemiebedrohung übrig geblieben.

Bestimmte RNA-Viren, wie neue Grippestämme oder Coronaviren sind mit herkömmlichen Impfstrategien eben nur eingeschränkt zu beherrschen. Bei Durchsicht von Impfindikationen für Corona-Infektionen bei Tieren (zB Canines Corona-Virus)  zeigt sich auch dort eine mäßige Erfolgsrate.

Die von Infizierten erzeugte Antikörper sind leider genau gegen diejenigen Viruspartikel gerichtet, die sich am schnellsten ändern, weshalb jetzt Impfstoffe entwickelt werden, die andere Virusbereiche angreifen sollen.

Medikamentöse Ansätze gegen Sars-Cov-2:

Ein viruzid und krankheitsabschwächend wirkender Cocktail aus gleichzeitig gegebenen verschiedenen Wirkstoffen scheint derzeit mehr Optimismus zu entfachen als Impfstoffe.

Prof.Dr. David Ho hat mittels  eines „Cocktails“ aus verschiedenen virustatischen Präparaten der HIV Infektion einen erheblichen Teil der Bedrohung genommen.

Auch beim COVID-19 Erreger Sars-Cov-2 wird der medikamentösen Beeinflussung von bestimmten Virusenzymen, den Proteasen, eine zunehmende Bedeutung zugeordnet. Ein weiterer Behandlungsschritt wäre die medikamentöse Abmilderung des sogenannten „Zytokinsturmes“, einer oft tödlichen, immunologischen Fehlreaktion durch Blockaden bestimmter Immunzellen.

Ich glaube, dass die medikamentösen Therapiemöglichkeiten schneller erfolgreich sein könnten als die Impfungen.

 

 

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